Gartenstühle

Ich bin sehr gerne im schönen Avers und geniesse dort die Natur, die Sonne und die Ruhe.
Damit dies vollumfänglich gelingen kann, wäre natürlich eine gemütliche Sitzgelegenheit von Vorteil. Bis zu diesem Zeitpunkt durfte ich mich jedoch mit alten Gartenstühlen begnügen. Diese waren in die Jahre gekommen und gefielen mir einfach nicht mehr, daher musste was neues und besseres her.

Mit einigen Designskizzen anhand von Pinterest-Inspirationen haben meine Freundin und ich uns auf die finale Version geeinigt. Aus einer Skizze wurde eine Masszeichnung, bei welcher ich die Winkel definierte und die ungefähren Dimensionen festlegte. Und schon waren wir bereit die ersten Bearbeitungsschritte durchzuführen.

Auch hier geht ein grosser Dank an meinen Grossvater, von welchem ich die alten Lärchenbretter haben durfte. Die Zeit hat ihr Spuren hinterlassen und die Bretter waren richtig dunkel und eingebrannt.
Das Abrichten und Hobeln war zeitintensiv und zollte auch seinen Tribut. Die Tersa-Hobelmesser der Abrichthobelmaschine waren nach den Brettern bereit fürs Schleifen. Auf Grund der geringen Dicke der Bretter habe ich mich entschiden sie nicht auf die Breite zu hobeln, sondern zu Fräsen. Dies funktionierte hervorragend!

Nun kam der knifflige Part. Ich habe mir alle Winkel aufgezeichnet und gefräst. Gleichzeitig habe ich jeweils den eingestellen Anschlag der Tischkreissäge auch für das Fräsen der Überblattungen genutzt. Da teilweise mehrere Wochen zwischen den Arbeitsschritten vergingen, bemerkte ich, dass das Holz bereits wieder leichte Verformung aufwies. Die Verbindungen passten jedoch immer noch und ich konnte die Beine bereits verleimen.

Als nächste habe ich mit der Sitzfläche und der Rückenlehne gestartet. Hier kam auch wieder Lärchenholz zum Einsatz. Damit die Gartenstühle noch einen weiteren Farbtouch erhalten, habe ich nur die äussersten Sprossen aus Lärche gefertigt. Die inneren Sprossen sind aus Weisstanne. Dadurch gibt es einen farblichen Kontrast und die Weisstanne ist weicher, als die Lärche. Dadurch sollte sich das Sitzerlebnis verbessern, weil sich die inneren Sprossen leicht durchbiegen.

Nachdem die Sitzfläche, die Rückenlehne und die Beine aufeinander abgestimmt wurden, habe ich die Überblattungen mit Holznägeln aus Lärche optisch und statisch aufgewertet. Gleichzeitig wurden die Löcher für das Verbinden der Sitzfläche und der Rückenlehne mit den Beinen gebohrt. Diese werden nämlich mit Schlossschrauben verbunden, damit ein platzsparendes Einlagern möglich ist.

Alle Kanten habe ich abgerundet, die Oberfläche geschliffen und die Gartenstühle wieder zusammengebaut. Die Oberflächenbehandlung lasse ich weg, da Lärche sehr widerstandsfähig ist und die Stühle grundsätzlich stets im Trockenen sind.

Bei einem gemütlichen Barbecue-Abend wurden die Gartenstühle von der gesamten Familie getestet. Das Feedback fiel sehr positive aus, was mich freut und für neue Projekte motiviert!